ZÄ neigen dazu, in Kleinkind-Sprache mit Ihnen zu reden

Schon als Kind empfand ich diese Art. mit mir zu sprechen, respektlos und beleidigend.

Es wird behauptet: unsere Patienten wollen das. Sie fühlen sich dann besonders wohl und aufgehoben.
Aber: auch ernstgenommen?


Mal abgesehen von den Standardsätzen "ist gleich vorbei, ist gleich vorbei" (was in allen Fällen überhaupt nicht stimmt) oder Streicheleinheiten, die trösten sollen: Kennen Sie das auch, dass der ZA die ganz normale Sprache "verniedlicht"?

Ein Faden sagt ja schon über die Beschaffenheit alles aus. Muss ein ZA daraus auch noch ein "Fädchen" machen und wenn Sie zum "Fädenziehen" kommen von "Fädchenziehen" sprechen? Bekommen Sie auch ein kleines "Spritzchen" , das ein kleines "Piekschen" "macht"....???

Werden Sie auch von der ZA-Helferin getätschelt, wenn sie signalisieren, dass hier etwas wehtut?

Selbst wenn man von vornherein klarmacht, dass man solche Attribute bitte nicht möchte: die stecken viel zu tief drin! Und ich möchte bezweifeln, ob ein Erwachsener wirklich mit einer solchen Umgangsweise sich besonders aufgehoben fühlt. Und auch als Kind hatte ich solche angedummten Wörter eher als beleidigend und herabwürdigend empfunden.

Anstatt mit solchen Kunstsprachen das Wohl des Patienten im Blick haben zu wollen, sollten ZÄ einfach Ihre Arbeit machen, und diese gut. Dann kommt das Wohl- und Sich-Aufgehoben-Fühlen von ganz allein.

Diese Kleinkindsprache soll auch Vertrauen aufbauen und besondere "Freundlichkeit" signalisieren. Mal ehrlich, fallen Sie auf diese Pseudofreundlichkeit wirklich herein?

"Hei-di-dei-ti-dei....dann wollen wir uns mal Ihre Zähnchen vornehmen...". Ich jedenfalls fühle mich verarscht - und genau so ist das von ZÄn auch gemeint.

Auf dieser Ebene jedenfalls ist es unmöglich auf der so gelobhudelten "Augenhöhe" zu kommunizieren. Und genau das ist ja nach wie vor auch nicht erwünscht.

Ich würde mich gar nicht wundern, wenn irgendwann auch einmal eine ZAHNFEE um die Ecke kommt, sozusagen als "Auflockerung", um Patienten die Angst zu nehmen. Mit solchen Einfällen und Märchen kommen ZÄ jedenfalls besser zurecht, als mit einem mündigen Patienten, der Tacheles redet und solche Ausschmückungen lästig findet und als Zeitverschwendung sieht - was es ja auch ist. Sie sollen gar nicht erst gezielte Fragen stellen! Ihnen werden Bildchen gezeigt, die mit Ihrer Zahnsituation überhaupt nichts zu tun haben. Diese schönen bunten Bildchen, die vorgefertigten: besonders ZÄ haben daran ihre Freude.