Der Zahnersatz

 

Zwar wird Ihnen stets versichert, Ihnen werde nichts in den Mund gesetzt, was Ihnen nicht gefällt, die Wahrheit ist: selbst wenn der Zahnersatz nicht auf die Grundlage passt (Zahnstümpfe etc.) und die Bissfunktion eine Katastrophe ist(Folgeerkrankungen vorhersehbar!), wird Ihnen ein Zahnersatz fest einzementiert - ob Sie das nun wollen oder nicht! Wenn Ihnen dieser optisch nicht gefällt, die Ästhetik nicht dem entspricht, was sie gewünscht hatten und Ihnen fest zugesagt worden war, das interessiert den ZA überhaupt nicht! Einmal festsitzend nimmt Ihnen diesen Zahnersatz kein ZA der Welt wieder raus, auch wenn Sie wegen einer vermurksten Biss-Situation Schmerzen haben.

Der Zahnersatz, der mir in einer Zahnklinik 2010 angeboten wurde, ohne auch nur die geringsten Vorarbeiten geleistet zu haben, passte weder auf die Zahnstümpfe, noch hatte er eine zuverlässige Bissfunktion. Mir diesen nur provisorisch einsetzen zu wollen, war ein Versprechen, von dem der ZA von vornherein wusste, dass es eine Lüge war, denn: da er eine stabile Haltefunktion nicht hergestellt hatte, war noch immer viel zu wenig Retentionsfläche vorhanden, so dass a) ein provisorisches Tragen aus diesem Grund gar nicht möglich war und b) das verwendete Keramikmaterial nur adhäsiv befestigt werden konnte. Der ZA hatte mich ganz bewusst belogen, als ich mich weigerte, mein Einverständnis für den definitiven Zahnersatz zu geben, wenn vorher noch überhaupt keine verlässliche Bissfunktionen vorliegen (das war deshalb nicht möglich, weil die Provisorien, auf denen diese Bissfunktionen herausgefunden werden sollten, ja nicht hielten und keine zuverlässigen Werte lieferten) und vor allem: die Restzähne saniert wurden, sprich: Aufbau fehlender Zahnsubstanz,  Entfernung von Karies.  Das war aber das Wichtigste, bevor ich überhaupt einen Zahnersatz draufpacken lassen wollte. Das war abgesprochen, das war Grundlage des Behandlungsvertrages - und abgesehen davon sollte das selbstverständlich sein, bevor das für immer dichtgemacht wird! Wenn Karies unter fest einzementierten Kronen rumort, Schaden anrichtet - und Höllenschmerzen verursacht, lässt sich im Röntgen unter Kronen nichts mehr erkennen. Das sind die Schmerzen, die auch früher schon in die Psyche geschoben wurden, weil Patienten ja nach Auffassung der ZÄ Schmerzen der Ursache nicht zuordnen können).  Ich wollte vor allem gesunde Zähne, sprich: alles, was sanierungs- oder behandlungsbedürftig ist, muss vorher in Ordnung gebracht werden! Das ist die Arbeit eines Zahnmediziners! Schon früher habe ich feststellen müssen, dass es an der sehr notwendigen Sorgfalt mangelt. Aber heutzutage werden solche Arbeiten teilweise überhaupt nicht mehr geleistet: die Hauptarbeit bleibt am Zahntechniker hängen, der muss alles "ausbügeln", was der ZA vernachlässigt. Und das wird dann draufgepackt. Der ZA kassiert den Löwenanteil - der Zahntechniker, der die meiste Arbeit erbringt, bekommt nur einen Hungerlohn.  
Nicht nur gab es keine ordentliche stabile Haltegrundlage, nicht nur passte bereits das Gerüst überhaupt nicht auf die Zahnstümpfe, nicht nur gab es keine verlässlichen Bissfunktionen - es gab auch keine schriftliche EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG! Ohne diese darf ein ZA eine solche umfangreiche, kostenintensive Arbeit gar nicht erst anfangen. Dennoch wurde der Zahnersatz angefertigt und mir in Rechnung gestellt. Vielleicht ahnen kluge Köpfe hier schon, WARUM der ZA unbedingt diese Dinger bombenfest einsetzen wollte!! Dazu an anderer Stelle ausführlicher, denn der Zahnersatz hatte auch noch spannende Einschlüsse: Zigaretten-Asche und diverse Lunker.
Hier möchte ich nur ein Beispiel zeigen - und davon gibt es viele. 
Mein natürlicher Eckzahn 23 war wunderschön und ganz harmonisch im natürlichen Gebiss. Es gab Fotos und sogar noch Original-Gipsmodelle. Jedem Zahntechniker - so dachte ich - müsste es doch möglich sein, einen wenigstens annähernd identischen Ersatzzahn herzustellen. Das wurde mir auch zugesichert, aber das war wohl nix.







Mein natürlicher, schöner Eckzahn 23  im Originalgebiss

Was ich angeboten bekam war dies:







Eckzahn 23 im Zahnersatz - muss ich sowas wirklich hinnehmen? 

Als ich diesen Eckzahn als eine Zumutung empfand, sagte der ZA, im Alter verschiebe sich nunmal der Unterkiefer nach mesial (nach vorn), so dass die Eckzähne in einem Zahnersatz dann abstehen, Weil dies anders nicht umzusetzen sei. Ich dachte, ich höre nicht richtig! Selbst wenn im Alter der Unterkiefer nach mesial schiebt (WENN!), so wird durch die Mechanik eines Gebisses immer das Gesamtgebiss etwas abgeschliffen. An den Eck- und Frontzähnen auf der Innenseite. Frontzähne und die Eckzähne richten sich dann nicht plötzlich nach außen, sondern bleiben genauso im Gefüge, wie sie es immer waren. Es ist höchst unglaubwürdig, dass ein guter Zahntechniker das, was auch in er Natur stattfindet, nicht auch im Zahnersatz auf der Okklusionsfläche umsetzen kann. WAS ZÄ PATIENTEN ERZÄHLEN, IST EINE ABSOLUTE FRECHHEIT!!

Auf meine sehr logische Antwort musste ich mir sagen lassen, "Sie, mit Ihrem gefährlichen medizinischen Halbwissen"....AHA .  

Zunächst konnte ich mir in diesem Zusammenhang das Wort "gefährlich" nicht erklären. Inzwischen weiß ich, dass ZA es bedrohlich finden, wen ein Patient schlichtweg weiß, wie die eine oder andere Behandlung zu laufen hat - wenn sie denn ordentlich durchgeführt wird; und gefährlich wird es immer,  wenn ein ZA pfuscht und der Patient dies ganz genau mitbekommt. Leider, leider, ist es für den Patienten dann aber zu spät: Pfusch merkt man frühestens, wenn er gerade passiert, und dann kann man sich meistens überhaupt nicht mehr wehren, um Schlimmeres abzuwenden. Denn er ZA lässt dies nicht zu! Und so muss ein Patient Pfusch hinnehmen, wenn er passiert ist. Mein zahnmedizinisches "Wissen" ist nicht angelesen oder anstudiert, wie bei ZÄn,   es ist Erfahren am eigenen Körper und viel, viel Nachfragen, Interviews, Seminare usw. ZÄ wissen ganz genau, wie korrekte Arbeiten aussehen müssen - aber warum sollten sie so arbeiten? Damit können sie doch kein Geld verdienen. Ein bisschen hier schief und da schief und ein bisschen hier Pfusch und da Pfusch - und schon ist eine kostenintensive Folgebehandlung früher oder später "drin".  Die Gesundheit, die Lebensqualität der Patienten? Was schert sie das?

Dass ich den Zahnersatz "viel zu hell" fand, verärgerte den ZA noch mehr.  Ich hatte die Zahntechnikerin, die angeblich eine Koryphäe sein sollte, gebeten, sich auch im Gegenlicht das Durchschimmern der Zähne anzusehen. Mir war klar, dass eine zu helle Grundsubstanz die gesamte Konstruktion einer Krone zu hell erscheinen lässt - und DAS kriegt man nicht mehr weg. So passte der Zahnersatz also auch von der Farbe überhaupt nicht zu den Frontzähnen. (In dieser Klinik bin ich einigen Patienten begegnet, die ihren Zahnersatz hier hatten anfertigen lassen: alle viel zu weiß!!! Absolut unnatürlich und in meinen Augen auch sehr hässlich. Übrigens kamen die meisten von diesen Patienten, weil der Zahnersatz immer wieder "überarbeitet" werden musste. Auch ihnen war ein Zahnersatz angefertigt und in die Mundhöhle gepackt worden - und die Funktionen wurden dann auf dem fertigen und fest eingesetztem Zahnersatz später eingeschliffen. Sowas habe ich wirklich vorher noch nicht in diesem Umfang erlebt. Eine Patientin hat mir von 28 Sitzungen nach Einsetzen des Zahnersatzes erzählt, bis der dann einigermaßen passend war!)

Schließlich war der ZAso sauer, dass er mir sogar an den Kopf warf, ich könne nicht etwas "Jugendliches" verlangen, der Zahnersatz sei eben altersgemäß angepasst.....etwas Besseres ist ihm wohl nicht eingefallen. Er wollte mich unbedingt beleidigen, um von seiner dilettantischen Arbeit abzulenken. Das gelang ihm nicht, aber unverschämt war, dass zu Beginn der Behandlung ganz andere Töne herrschten, zu einem Zeitpunkt, zu welchem man noch um eine Patientin mit einer sehr umfangreichen, kostenintensiven Arbeit ködern wollte.  Als ich ein Jahr später eine horrende Vorauszahlung geleistet hatte/leisten musste, hatte sich nicht nur der Ton geändert, sondern auch die mir angebotenen Arbeiten, die alles andere als zahnmedizinischer Standard waren. Und in dieser Klinik durfte ich sogar etwas erwarten, was über diesen Standard hinaus geht. Das war wohl nix!